01.06.2015 - Die Allgäuerin

Die Allgäuerin

Das KernKlangbrett – ein musikalisches Erlebnis für alle Altersstufen

Die heilende Wirkung von Musik ist allgemein bekannt. Wer sich allerdings nicht nur von den Klängen einer CD berieseln lassen, sondern selbst Hand an ein Instrument anlegen möchte, musste bisher zunächst etliche Stunden Musikunterricht absolvieren, um die auserkorenen Stücke einigermaßen passabel vortragen zu können. Solch langes und mühsames Üben ist auf dem KernKlangbrett mit den entsprechenden Vorlagen künfig nicht mehr nötig. Das robuste Instrument, das der Buchenberger Martin Kern entwickelte, ähnelt von der Form her einem Hackbrett und ist mit 22 Saiten bespannt. Der chromatische Tonumfang reicht von c1 bisa2 und kann mithilfe eines elektronischen Stimmgerätes leicht gestimmt werden. Gespielt wird das KernKlangbrett jedoch nicht wie das Hackbrett mit zwei Schlegeln sondern nur durch Zupfen der Saiten mit den Fingern. Da die eigens von Martin Kern entworfenen Spielvorlagen in das Instrument unter die Saiten geschoben werden, macht es dem Spieler leicht, der Notenleitlinie von links nach rechts zu folgen und so eine Melodie zu erzeugen. Dieses einfache Prinzip macht das KernKlangbrett zum idealen Einsteiger-Instrument. Egal ob Kinder im Alter von zwei oder drei Jahren oder Senioren mit 99, Martin Kern versichert, dass alle ihre Freude an seinem Instrument haben, denn »das Geheimnis ist, dass es jeder spielen kann und zwar ohne dass er Noten lesen kann oder sonst irgendwelche Voraussetzungen erfüllen müsste. »Dieses emotionale Erfolgserlebnis spornt vor allem Kinder unheimlich an und mobilisiert dabei nicht nur ihr Gehör, sondern steigert die taktile Sensibilität und fördert die Augen Hand-Motorik.«

Von Kinderliedern bis zur Klassik
Eine besondere Verbindung zur Musik hatte Martin Kern schon von klein auf, da er bereits im Elternhaus nicht nur mit Musik konfrontiert wurde, sondern auch die Möglichkeit erhielt, mehrere Instrumente zu erlernen. Durch Musikunterricht, teilweise aber auch autodidaktisch wurde das instrumentelle Repertoire des Buchenbergers im Laufe der Jahre immer größer. So kann er heute stolz behaupten, auf etwa zehn Instrumenten etwas vorspielen zu können. Nach Abschluss seines Sozialpädagogik-Studiums machte er sich als Musikpädagoge selbstständig. »Der Sprung ins kalte Wasser war genau der richtige Schritt«, weiß Martin Kern heute, denn nur so konnte er sich »in jede Richtung freientwickeln« und hatte die Gelegenheit seinen Herzenswunsch in die Tat umzusetzen. Schon während des Studiums träumte er davon, »die Musik als Medium zu nutzen, um an die Menschen heranzukommen und ihnen letztlich etwas mitzugeben«. Durch die Anfrageeines Kinderhauses hatte Martin Kern die Möglichkeit, Pädagogik mit Musik zu verbinden. Dort erhielt er den gedanklichen Anstoß zur Entwicklung seines KernKlangbretts. Die Kleinen nahmen zwar das Angebot, Hackbrett zu spielen begeistert an, dennoch musste Martin Kern feststellen, dass das Treffen der Saiten mit den Schlegeln Kinder mit motorischen Defiziten immer wieder vor Probleme stellte. Kurzerhand fasste der Buchenberger den Entschluss, ein Instrument zu entwickeln, das man ohne Schlegel spielen kann. Im Laufe einiger Jahre entstand durch viel Probieren aus dieser Idee das KernKlangbrett. Auf den speziellen, maßgeschneiderten Spielvorlagen lässt der Pädagoge seinen kleinen Schülern sogar immer noch genügend Platz für gestalterische Ausschmückungen des Hintergrunds. Das KernKlangbrett kann man im Internet auf www.kernklangbrett.de aber nicht nur als fertiges Instrument in der Standard- oder Deluxe-Version erstehen, sondern es ist auch als halbfertiges Instrument erhältlich »damit der Opa es gemeinsam mit seinen Enkeln bauen kann«. Darüber hinaus werden eintägige Baukurse angeboten, bei denen die Kursteilnehmer ihr eigenes KernKlangbrett unter fachkundiger Anleitung bauen können. Im Rahmen der jahrelangen Erfahrung von Martin Kern hat sich das KernKlangbrett nicht nur im Kindergarten, in der musikalischen Früherziehung, in der Schule und im musiktherapeutischen Bereich, sondern ebenso als beliebtes Instrument für Erwachsene und Senioren bewährt. Martin Kern zählt etliche Senioren zu seinen Kunden, die sich mit dem Spielen des KernKlangbretts einen Lebenstraum erfüllen. Die mittlerweile 240 Lieder, die es als spezielle Vorlagen gibt, reichen von Kinderliedern über alpenländische Volksmusik und klassische Stücke bis hin zu Folk- und Rockmelodien. Egal ob Kinder »alle meine Entchen« spielen möchten, ein Erwachsener sich als Reinhard Mey versuchen will oder ein Klassikliebhaber sich an eines der mehrstimmigen Allegretto wagt, musikalisch ist für jeden Geschmack etwas dabei. Mit der Übungs- und Mitspiel-CD erhält man sogar mehrstimmige Freude. Das KernKlangbrett lässt sich nämlich bestens ins Spiel mitanderen Instrumenten integrieren.

Von Marion Bässler


01.06.2015 Die Allgäuerin - ein musikalisches Erlebnis für alle Altersstufen