19.10.2019 - HALLO Allgäu

HALLO Allgäu

»Musikalisches Erlebnis: Das KernKlangbrett«

Martin Kern und sein Sohn David haben das KernKlangbrett entwickelt. Damit kann jeder innerhalb von Minuten musizieren.

Ein Instrument, das man ohne musikalische Vorkenntnisse oder langes Üben schnell erlernen kann. Musikvisionär Martin Kern und sein Sohn David haben genau dieses Instrument entwickelt, das KernKlangbrett. Seit über 30 Jahren ist Martin Kern in Kinderhäusern im Allgäu unterwegs und musiziert mit ihnen. Ihm ist dabei aufgefallen, dass die Kinder sich schnell von Musik begeistern lassen und sich motiviert an das Hackbrett setzen und spielen wollen. Und dann genauso schnell wieder aufgeben, da sie Schwierigkeiten haben, die Saiten mit dem Filzschlegel zu treffen. Diese Frustration gab Kern die Idee, ein neues, ähnliches Instrument zu entwickeln. Und so entstand vor 15 Jahren die Alternative zum Hackbrett, das KernKlangbrett. Es ist geformt wie das Hackbrett, jedoch hat es nur 22 Saiten, die in einem größeren Abstand gespannt werden. Von C1 bis A2 sind die Saiten chromatisch, also in Halbtonschritten gestimmt. Dadurch kann man Lieder in allen Tonarten spielen. Der Unterschied zum Hackbrett besteht aber vor allem in der Spielweise: anstelle von einem Filzschlegel werden die Saiten mit den Fingern gezupft. Die Spielvorlage mit den Noten wird dann einfach unter die Saiten geschoben und man kann direkt schönste Musik spielen. Dank dieser Spielvorlage ist es selbst musikalischen Laien möglich, ohne Vorkenntnisse und ohne Üben direkt ein Erfolgserlebnis zu haben: Ohne großen Aufwand können Anfänger direkt einzelne Lieder spielen.

JEDES ALTER

Martin Kern hat seine Klangbretter in Kinderhäuser gebracht und damit Freude verbreitet. Die Musik und die Klänge dringen tief in das Bewusstsein und verändern die Stimmung und das Leben auf positive Weise. Vor zwölf Jahren beschloss er, dass jeder Zugriff zum KernKlangbrett haben soll, weshalb er diese in Kindergärten, Musikschulen und sogar in Seniorenresidenzen mitgenommen hat. Von allen Altersgruppen wurde das Klangbrett positiv aufgenommen und jeder begann sofort das Brett mit Begeisterung zu spielen. „Von Kindern ab vier Jahren bis hin zu 99 Jährigen, die Bandbreite der Klangbrettspieler ist enorm“, so Martin Kern. Dank der einfachen Spielweise kann jeder das Instrument lernen. Auch in der Therapie wird das Klangbrett mit großem Erfolg eingesetzt. So etwa in der Alzheimertherapie, da Musik die Gehirnareale stimuliert, die für die Erinnerung zuständig sind. In der Musiktherapie ist das Klangbrett auch viel im Einsatz, da man die Motorik trainiert und durch das Abwechseln der Hände beide Gehirnhälften stimuliert werden. Das KernKlangbrett kann man nicht im Musikladen kaufen, denn es soll erschwinglich bleiben, damit sich jeder eines leisten kann. Deshalb kann man es direkt bei Kern kaufen. Vor drei Jahren beschloss er, die Produktion ins Allgäu zu verlegen. In der Schreinerei Mayr in Eschach werden seitdem die Klangbretter aus heimischen Hölzern gebaut. Im Laufe der Zeit haben sich fünf verschiedene Modelle entwickelt: Klassik, DeLuxe, Premium, Bass und das Soundboard. Sie unterscheiden sich in Klang, Oktave und sogar ein eingebauter Tonabnehmer ist vorhanden. Neben diesen Modellen baut Martin Kern auch die Kern-Akkord-Zither. Mit fünf Akkorden eignet sie sich zum einfachen Begleiten des KernKlangbretts.

MUSIZIEREN

In den letzten Jahren hat sich das Klangbrett von einer Stimme zu mehrstimmiger Musik auf verschiedenen Klangbrettern mit der Akkord-Zither als Begleitung entwickelt. Dank 300 Spielvorlagen, von Oldies über Klassiker bis hin zu Weihnachtsliedern, ist es jetzt auch Gruppen möglich, gemeinsam zu musizieren. Und gerade für Anfänger hat sich Martin Kern was einfallen lassen: Ein Notenbuch mit dazugehöriger CD. Diese hilft beispielsweise, die Notenlänge einzuhalten. Dank der Verlagerung der Produktion ins Allgäu haben Kunden direkt vor Ort mit Martin und David Kern einen Ansprechpartner, der nicht nur bei Fragen oder dem Stimmen der Saiten helfen kann, sondern sich zu 100 Prozent mit dem Instrument auskennt und dafür lebt. Sein Sohn David ist in das Projekt eingestiegen und kümmert sich um die Herstellung der Musikinstrumente, Vertrieb und Marketing. Des Weiteren ist er in der Werkstatt tätig. In dieser bietet Kern seit ungefähr zehn Jahren Kurse an, in denen man sein eigenes KernKlangbrett bauen kann. Mit viel Unterstützung und Hilfestellung wird dort, unter Anleitung, einen Tag lang gesägt, geschliffen und geleimt. Da das Instrument mit eigenen Händen geschaffen wurde, hat man direkt einen einzigartigen Bezug dazu. In dem Workshop am darauffolgenden Tag lernen die Teilnehmer, das Instrument zu stimmen, den Umgang damit und wie es richtig gespielt wird. Zudem wird in der Gruppe mit Gitarrenbegleitung von Martin Kern musiziert.


19.10.2019 - HALLO Allgäu | Allgäuer Zeitungsverlag