Das KernKlangbrett wurde vom Allgäuer Musikpädagogen Martin Kern im Jahr 2003 entwickelt und erinnert von der Form an ein Hackbrett. Es ist mit 22 Saiten bespannt und klingt angenehm und beruhigend. Der chromatische Tonumfang reicht von c1 bis a2 und kann mit Hilfe eines elektronischen Stimmgerätes leicht gestimmt werden.
Das KernKlangbrett kann am Boden, am Tisch oder auf einem passenden KernKlangbrett-Ständer aufgelegt und gespielt werden. Dazu braucht es nur zupfende Finger, die ganz leicht von links nach rechts einer Melodielinie folgen, die auf einem unter die Saiten gelegten Blatt notiert ist. Das Notenrepertoire in Form der Spielvorlagen ist hierbei schier unerschöpflich und reicht von Kinderliedern, Volksliedern, Adventsliedern, Weihnachtsliedern, Alpenländischer Volksmusik, Filmmusik und leichter Klassik bis Folk und Rockmelodien, wobei auch mehrstimmig gespielt werden kann.
Wenn der frühe Werdegang des Menschen vom Krabbeln zur Aufrichtung führt, so kann ein Kind, das hier noch einen Reifungsschritt nachholen oder intensivieren will, im Liegen, Kauern oder Sitzen das KernKlangbrett spielen. Kinder können damit sozusagen spielerisch ihre Körperwahrnehmung (Gleichgewicht) sensibilisieren, dabei auch ihre Körperteile spüren und orten, was eine wesentliche Voraussetzung für den Erwerb von Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen ist.
Beim Üben von bekannten oder erlernten Liedern ermöglichen die unterlegten Noten Selbstkontrolle und problemlose eigenständige Verbesserung. Die ersten Begegnungen mit dem KernKlangbrett machen sichtbar, dass sich hier Erfahrungen wie Selbstständigkeit, Koordination der Augen-Hand-Motorik von links nach rechts (wie beim Schreiben), Memorieren von Erlerntem (Gedächtnis), sowie positive Selbstwahrnehmung anbahnen, die zu wesentlichen Bausteinen beim beginnenden Erwerb der Kulturtechniken in der Grundschule gehören. Dabei sollen die Kinder auch immer auf der haptischen (Tastsinn), optischen (Sehsinn) und akustischen (Hörsinn) Ebene, also durch sinnlich erlebbare Erfahrungen zum Lernen angeregt werden.
Durch das Zupfen der Saiten wird die taktile (haptische) Sensibilität gesteigert, die gespielten und gesungenen Melodienfolgen mobilisieren das Gehör und durch die malerische Gestaltungsmöglichkeit auf der unterlegten Spielvorlage kann der inneren Imagination bildhafter Ausdruck (optische Ebene) gegeben werden.
Auch für die kognitive schulische Entwicklung ergeben sich durch die Arbeit mit dem KernKlangbrett wesentliche Anregungen, die gerade dadurch wirksam werden, weil die musikalische Erfahrung mit dem Instrument früh einsetzen kann (Früherziehung im Kindergarten), ohne hohe Anforderung zum Erfolg führt und vor allem Spaß macht.
Beim bilateralen Zupfen werden die Aktivitäten beider Gehirnhälften angeregt. Lernpsychologische Forschungen haben außerdem ergeben, dass die feinmotorische Fingerbetätigung die akustomotorischen aber auch die sprechmotorischen Fähigkeiten fördert und sensibilisiert, so dass sich also bei der Arbeit mit dem KernKlangbrett ein jeweils sich gegenseitig anregender Sensibilisierungsprozess zwischen Hör- und Sprachfähigkeiten entwickelt.
Neben diesen freudvollen musischen und im weiten Sinn kognitiven Entwicklungen, die sich beim Musizieren mit dem KernKlangbrett bei Kindern anbahnen, ergibt sich auch eine Bereicherung in sozialer Hinsicht. So leicht, wie es einem Kind gelingt sich eine Melodie zu erspielen, gelingt es auch einer Gruppe. Gerade weil es nicht schwer ist, bleiben Kräfte frei aufeinander zu hören, sich aufs Zusammenspiel zu konzentrieren, kurz Taktgefühl im weitesten Sinne zu entwickeln. Schon bald kann beim gemeinsamen Tun ein freudvolles Wir-Gefühl entstehen, indem sich das Kind als Individuum geborgen, aber auch gestärkt fühlen kann.
Gerade weil der Zugang zum KernKlangbrett so einfach ist, eignet es sich auch in idealer Weise für die therapeutische Arbeit. Mögen geistig behinderte Menschen zwar Defizite im Denken oder auch in der Koordination haben, so ist ihre Musikalität davon nicht berührt. Für sie ist es nicht schwer den Rhythmus einer Melodie zu erfassen und mitzuschwingen. Da die Saiten des KernKlangbrettes leicht anzuzupfen sind, können gerade dadurch auch geistig Behinderte im Rampenlicht stehen und sich am Erfolg ihres kleinen Orchesters erfreuen.
Es heißt, dass der Mensch im Alter teilweise in seine Jugend zurückkehrt. Deshalb bietet sich das KernKlangbrett in idealer Weise an, ältere Menschen wieder unverkrampft zur musikalischen Betätigung zu führen. Oft verkapseln sich ältere Menschen, werden mutlos, fürchten sich Fehler zu machen, möchten sich nicht blamieren und werden auch oft vor lauter Ängstlichkeit lethargisch, kurz, ein wenig wie Kinder.
Auch hier ermöglicht das KernKlangbrett einen leichten Zugang zur Musik, denn auch wenig gelenkige Finger lernen es fast mühelos die Saiten zu zupfen. Gerade die Unkompliziertheit des Musizierens mit diesem Instrument kann wieder zur spontanen Freude führen und ältere Menschen ermutigen, aufeinander zuzugehen um gemeinsam zu singen und zu musizieren. Auch das tief im Unbewussten Emotionen auslösende Liedgut vermag es vielleicht manchen Menschen wieder zu seinen Quellen zu führen, um sich anderen Menschen zu öffnen und mitzuteilen.
Das KernKlangbrett eignet sich in idealer Weise zum Zusammenspiel mit anderen Instrumenten. Erwähnt seien hier die Instrumente Zither, Hackbrett, Gitarre, Flöte, Keyboard und das eine Oktave tiefer gestimmte Bass-KernKlangbrett.
Die Erfahrungen und Rückmeldungen beim Spielen des KernKlangbrettes mit Kindern und Erwachsenen sind nur positiv. Aus diesem Grund kann das KernKlangbrett für alle Altersstufen uneingeschränkt empfohlen werden. Insbesondere für die Bereiche:
Musikalische Früherziehung
Kindergartenarbeit
Sonder- und Heilpädagogik
Musiktherapie
musikalische Arbeit mit Senioren
Das KernKlangbrett ist beim Deutschen Patentamt als Gebrauchsmuster eingetragen.